Katharina da Narasca alias Katharina Schmidlin Projekt

      Das Gesicht ist fast fertig. Den Kragen darum male ich jetzt schon das 3.Mal damit es so aussehen kann wie im Original. Mit den Lasuren gibt es dann den fini. Ich habe Probleme gute Nah Aufnahmen zu machen, weil ich die Kamera nicht im Griff hab. Sorry. Das Gesicht sieht dem Original ähnlich genug, dass es die bisherigen Zuschauer verblüffen konnte.
      Mikroskopisch gleich bringe ich es nicht hin wegen dem Alterungsprozess den ich nicht im Ofen imitieren will- haha- da könnte einiges schief gehen; man bedenke meine Kochkünste. :D
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      Diese Fotos wurden Heute von einem Zeitungsreporter geschossen.

      Ich habe die schönsten Erlebnisse mit Kindern! Ein kleines Mädchen hat sich so ereifert dass sie ihren Finger in meine Palette steckte.....zum Glück landete der nicht im Bleiweiss sondern im Neapel Gelb. :whistling:

      Und Heute kam eine Dame aus Thun vorbei die extra 3 Stunden Zugfahrt auf sich nahm um die Kopie zu sehen. Sie malt schon sein vielen Jahren mit Ei-Tempera......so ein lieber Mensch- es war einfach super sie zu treffen.

      Dann gab es Heute eine Klasse von 14 jährigen. Darunter eine junge Dame die in die Kunstgewerbeschule gehen möchte. Ich fragte sie ob sie mir helfen möchte- beim malen......."Ja!" Ich stell dann ein Foto von ihr und ihrer Kollegin rein die auch mithelfen wollte. Sie mussten sich mit dem Hintergrund begnügen. :rolleyes:

      Schöne Gespräche mit den Besuchern und dem Museum Team. Was ich alles verpasse wenn ich alleine zu Hause im Studio arbeite! :D
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      Nein - das waren die beiden jungen Damen die sich fürs Malen interessieren. Sie durften den Hintergrund ein Bisschen bemalen- 30 Sekunden lang oder so-. Die hatten viel Spass dabei.

      Und nein- der Hannibal ist ja schon lange fertig gemalt. Weil er im heutigen Bündnerland die Alpen mit Elefanten überquert hat, dachte ich dass er gut ins rätische Museum ( Geschichtshistorisches Museum) passt. Ich darf ihn den Besuchern zeigen- die Kinder finden es witzig das kleine Elefäntchen in den Wolken zu finden, und die Erwachsenen sehen ein Beispiel meiner eigenen Kunst.

      Heute hat das Fernsehen den ganzen Morgen gefilmt, und es gab 3 Gruppenführungen an einem Tag........ich hab mehr geredet als gemalt. Die Leute sind sehr beeindruckt, und ich tue allen leid wegen den fast unendlich vielen filigranen Details. Die Museumsleute sind so nett- ich fühle mich sauwohl dort. Sie bringen mir Tee und besuchen mich regelmässig um den Fortschritt zu betrachten.

      Aber jetzt bin ich müde. Morgen wirds wieder ein voller Tag. Das Geklöppel ist jetzt an einigen Stellen schon fix und fertig.....nach 4 Schichten! :whistling:

      Heute waren die Hexenverbrennungen ein Thema. Die Direktorin interessiert sich sehr dafür und macht sich Gedanken betreffs einer Ausstellung diesbezüglich. Da würde ich mich natürlich sehr gerne auch daran beteiligen. :yes:
      Ach, das hört sich alles wirklich so gut und herzerwärmend an, lieber Patrick . In dieser gerade chaotischen und traurigen Zeit sind das die Beweise dafür, dass Menschen auch in der Lage sind zusammenzurücken und füreinander sorgen, sei es mit Tee, Wertschätzung und einem Lächeln, einem interessierten Ohr, oder indem sie die Erinnerung an vergangene, gequälte Opfer ihrer Zeit mit ihrem Schaffen aufrecht erhalten. Ich wünsche dir, dass sich das Ganze zu einer tollen Ausstellung entwickelt, bei der deine Arbeit landesweit Beachtung findet :)
      Ich spreche mit den Menschen über das Katharina Projekt so viel ich kann. Die Leute hier in Graubünden interessieren sich natürlicherweise auch sehr für das was hierzulande passiert ist. Auch in Graubünden wurden sehr viele Menschen, inklusive Kinder, als Hexen verurteilt.
      Meine Idee diesen Menschen eine Stimme zu geben kommt sehr gut an. Automatisch verstehen immer mehr Leute die Brücke die ich vom 17.Jahrhundert in diese heutige Zeit entstehen lassen will.

      Was jetzt passiert ist alles "recycled politics". Es scheint sich alles immer wieder zu wiederholen.......und dass diese Frauen und Kinderfeindlichen Schweinereien sich noch mehr verbreiten darf nicht geschehen.

      Die Demokratien können jetzt mit Weisheit und einer Unbeirrbarkeit die Menschenrechte verteidigen, oder im Rechtsextremismus ersaufen. Das letztere würde dazu führen, dass sich die Zustände die einst in Europa herrschten sich wiederholen werden.

      Meine Idee für eine Ausstellung wäre lebende Frauen und Kinder als Stellvertretende für Individuen die als Hexen hingerichtet wurden zu portraitieren. So würden diese Menschen eine Präsenz bekommen die den Menschen aufzeigt, dass sie tatsächlich existiert haben. Dann würde man thematisieren, dass Heute 800`000 Menschen jährlich in die Sklaverei verkauft werden.

      Man weiss zum Teil etliches über einzelne Opfer des Hexenhammers. Diese möchte ich heraus pflücken, Katharina allen voran. Dann die Brücke schlagen: Zeitgenössische Opfer portraitieren.

      Das Katharina Projekt geht weiter. Ich finde zwar momentan keine Gelder dafür, aber ich stehle Zeit dafür und schnalle meinen Gürtel enger und enger. Ich lass mich nicht in die Knie zwingen. Es darf nicht sein das absolut alles auf dieser Erde vom Geld abhängig ist. Sonst reduzieren wir unsere Existenz auf etwas das in Wirklichkeit mit sehr vielen Illusionen behaftet ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Patrick Devonas“ ()