Katharina da Narasca alias Katharina Schmidlin Projekt

      Wow! 8o

      Schöne Landschaft, aber voll Touristisch drauf der Ort. Das vertreibt die Hexen halt.....

      Die Verbindung mit dem Teufel, wenn Frauen zusammen lachen, tanzen, essen etc., schreit nach männlicher Projektion der eigenen unterdrückten Wünsche dort mitmachen zu können.
      Diese Problematik prägt die Gesellschaften Heute noch- wie wichtig und schön ist eine Versöhnung der Geschlechter! Vielleicht könnten wir dann den Zugang zur Natur wirklich entdecken, und somit uns selbst auch besser verstehen lernen? Denn wir sind ja schlussendlich ein Teil der Natur und von ihr abhängig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Patrick Devonas“ ()

      Monikalisa schrieb:

      Was für ein Projekt! Die Idee könnte glatt von dir sein! 8) Scherzle...


      :D

      Was ich an dem Ganzen auch so interessant und faszinierend finde, neben der wunderaschönen Projektzeichnungen und den dazugehörigen Geschichten, ist deine intensive Auseinandersetzung mit deiner Heimat, Patrick. Du hast ja einen langen Zeitraum deines Lebens in den USA verbracht, bist nun zurück und befast dich voll mit der dunklen Geschichte der heimatlichen Region. Hat dich das Thema erst nach der Rückkehr aus den USA erfasst, oder hast du auch dort schon mit diesen Gedanken "gespielt", bzw. dich für dich speziell mit der Hexenverfolgung auseinandergesetzt?

      Ich weiß auch nicht, was viele Männer für ein Problem mit lebensfrohen Frauen haben. Ich meine, rein kulturell bedingt verstehe ich die Hintergründe schon, aber den absoluten Ursprung, wo das alles seinen Anfang nahm, dem bin ich noch nicht auf den Grund gekommen. So unterschiedlich sind Männer und Frauen ja nun auch nicht, aber an irgendeinem Punkt der geistigen/psychologischen Evolution hat das mänliche Geschlecht offenbar ein Problem damit entwickelt, dass ein Wesen unabhängig und sich frei entfaltend existieren kann, ohne ihn, den Mann dafür zu benötigen, oder seine Maßregelung. Diese Entwicklung kann man bin in die ältesten kulturellen Überlieferungen der Menschheit zurückverfolgen, bis zu den alten Ägyptern, den Mayas und noch älteren Kulturen, sofern schriftliche oder bildliche Überlieferungen existieren und man aus ihnen Schlüsse ziehen kann.
      Na ja, die Medaille hat immer ihre 2 Seiten. Wo ein Part versucht den anderen zu unterdrücken, ist es an dem Unterdrückten, aufzubegehren und sich durchzusetzen. Viele Frauen der Welt tragen eine große Verantwortung und haben eine Aufgabe, nämlich sich von den eingefahrenen, unterdrückenden Strukturen nach und nach zu befreien.
      @ Monika:

      Für das Hexenphänomen habe ich mich schon so lange interessiert wie ich mich zurückerinnern kann. Meine Mutter war in den 70er Jahren politisch aktiv- setzte sich für die Gleichberechtigung der Frauen ein. Sie hatte ja auch ihre Gründe......verdiente als Lehrerin automatisch 500 Schweizerfranken weniger als ihre männlichen Kollegen.........obwohl sie alleine 2 Kinder grossziehen musste. Schon früh wurde ich Zeuge davon dass Frauen schamlos ausgenutzt wurden. Mutter sagte immer von sich selbst, dass sie im Mittelalter als Hexe verbrannt worden wäre weil sie sich wehrte.
      Schon damals verbrachten wir Zeit in Graubünden. Dort gingen die Frauen nur mit Kopftüchern zur Kirche, und ich erinnere mich wie ich als 4/5 jähriger laut die Hexen dort gezählt habe. :D
      Dann gab es auch das Buch der kleinen Hexe von Otfried Preussler. Das las ich viele Male, obsessiv.

      Als Teenager war mir das Thema auch oft präsent. Das Bewusstsein das unsagbar schreckliche Dinge passiert waren, erfüllte mein ganzes ich. Bei den alten Stadtmauern der Stadt Luzern hörte ich Stimmen und Schreien, mehrmals. Meine Fantasie ging mit mir durch, und ich sah in der Vorstellung wir diese armen Menschen gefoltert und hingerichtet wurden. Solche Gedanken und Gefühle drohten mich mit 16 in eine abgrundtiefe Depression zu werfen.

      Als ich dann in den USA meine Kinder grosszog gab es weniger Raum für diese Gedanken. Aber ich erinnere mich trotzdem, dass ich mich sporadisch immer wieder informierte wie das wohl gewesen sein könnte; damals als man mit Frauen so grausam umgegangen ist. Wie ein Magnet landete ich immer wieder dort.......bis ich dann 2012/13 beim Internet research auf das Buch von Evelyne Hasler "Die Vogelmacherin" gestossen bin. Dort erfuhr ich, dass auch Kinder die Opfer des Hexenwahns geworden waren- ich bestellte das Buch, las es, weinte weil ich mir meine Tochter mit 11 Jahren vorstellte bzw. die Vorstellung dass ihr so was hätte passieren können, und dann ging es so richtig los bei mir.

      Weil die Alpen für viele Menschen schon seit Jahrtausenden eine Quelle der Mystik darstellen, gibt es hier sehr viele Sagen und Geschichten. Diese dramatische Landschaft trägt wohl sehr dazu bei. Mir geht es nicht anders. Aber nicht primär weil es meine Heimat ist, denke ich. Sondern eben weil mich die Landschaft gerade dazu einlädt meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Der daraus resultierende Aberglaube der Vorfahren ist bedenklich, aber auch sehr interessant, und ich will mich darauf einlassen und sehen was bei mir passiert.

      Mein Leben hat mich dazu veranlasst ein Feminist zu werden. Und zu Kindern hatte ich schon immer einen Draht. Man fühlt wahrscheinlich am stärksten dort wo das persönliche Erlebnis am intensivsten war. Leider musste ich schon mein Leben lang Zeuge sein von Unterdrückung und Missbrauch.

      Ich sehe die Aufarbeitung der Hexenverbrennungen als eine grosse Chance für die Menschheit, damit sie mit ihren neuzeitlichen Problemen besser umgehen können.
      Danke für den Einblick, lieber Patrick :friends: Ich wollte dir eigentlich schon gestern schreiben, aber am Tablet bin ich nicht eingeloggt und weiß meine Zugangsdaten nicht mehr, daher erst heute. Es ist spannend, wie sich eine Wurzel, die quasi schon in der Kindheit gepflanzt wurde, bei einem Menschen im Laufe des Lebens immer weiter entwickeln kann. Es scheint so, als liefe alles auf etwas hinaus, vielleicht wirst du irgendwann zurückblicken und ein Gesamtbild sehen können, das sich aus diesem Weg dann ergibt.
      Liebe Monika- ich bin ziemlich sicher, dass jeder Mensch irgendetwas spezielles an sich hat- vielleicht eine Aufgabe zu erfüllen, ich weiss es nicht genau. Wie immer findest Du die Worte die etwas auf den Punkt bringen......vielleicht ist das Deine Aufgabe im Leben: Dinge zu benennen wie sie sind oder sein könnten ? Du hast ein unglaubliches/sagenhaftes Talent dafür, finde ich.

      Zu dem hinzu kommt, dass ich Deinen Beitrag extra ernst nehme weil er Dein 111 tes posting repräsentiert........... :friends: :D
      Heute hat eine Frau aus Japan mir diese Fotos geschickt. Morgen bin ich ganz fertig mit dem Jenatsch. Als erstes werde ich mir zum Lohn einen Tag Arbeit im Katharina Skulptur Garten gönnen. :D
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      Bravo! Die Reproduktion ist einfach suuperr geworden, lieber Patrick. Ich könnte mir vorstellen, dass das noch andere Aufträge von Gemeinden oder Schloßbesitzern nach sich ziehen könnte, die alte Stücke neu malen oder restaurieren lassen müssen. Viel Freude am Katharina-Projekt, dem du dich jetzt wieder ausschweifend widmen kannst ;)
      Und es geht weiter. :)
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